Churchill the Lovable 2004-2017
Churchill the Lovable 2004-2017

Informationen über den Rassestandard und die Fellpflege des Komondor finden Sie auf der Homepage des Klubs für Ungarische Hirtenhunde e.V. unter der Adresse www.kfuh.de (siehe Links).

 

Meine eigenen Erfahrungen:

 

Der Komondor ist kein Hund für jedermann. Absolutes Gehorchen und Unterordnung sind nicht sein Fall.

Als König der Hirtenhunde liebt er seine Eigenständigkeit.  Er bestimmt  letztendlich, wer   Freund oder Feind ist. Der Komondor  gilt als schwer erziehbar, eine Meinung, die ich nicht  teile - man muss nur wissen, wie man einen Komondor erzieht.

 

Die Erziehung des Komondor beginnt bereits im Welpenalter schon bei mir als Züchter und im Anschluss bei seinem neuen Besitzer. Es ist wichtig, sich intensiv mit der jungen Komondorwelpe zu beschäftigen, jedoch jeden Versuch zu unterlassen, der Welpe seinen eigenen Willen aufzuzwängen. Das Wichtigste in der Erziehung des Komondor ist zunächst, Bindung und Vertrauen zwischen Hund und Besitzer herzustellen.

 

Ebenso wichtig ist gerade für einen Komondorwelpen der Kontakt zu möglichst vielen verschiedenen Personen und anderen Hunden, insbesondere zu Kindern und alten Menschen.

 

Der Komondor benötigt Liebe und Konsequenz. Die leisen Töne, das Loben und Streicheln sind die Erziehungsmittel der Wahl. Jeder scharfe Ton erweckt beim Komondor Protest und fördert das Gegenteil des gewünschten Verhaltens. Ruft man den Komondor zu sich, wird er immer kommen, jedoch kann ein mehrmaliges Rufen erforderlich sein.  Absolut falsch wäre es dann, den Hund dafür zu bestrafen, dass er erst nach mehrmaligem Rufen kommt. Wichtig ist, sein Kommen zu loben, auch wenn dies erst nach mehrmaligem Rufen erfolgt. Niemals darf man einen Komondor mithilfe körperlicher Gewalt zu erziehen versuchen. Ein solches Verhalten fördert die Aggression und kann den Komondor auf Dauer verderben. Die Ansprache des Hundes sollte ruhig und aufmunternd sein. Dann wird er bereitwillig tun was von ihm verlangt wird. Absoluter Gehorsam im Sinne von Sitz - Platz - Fuß widerspricht dem Wesen des Komondor und sollte daher in dieser Form nicht trainiert werden. Der Komondor ist durchaus in der Lage, diese Kommandos zu lernen, aber mit Liebe, Geduld und dem Eibsatz von Leckerlies. Leider wird dies in vielen Hundeschulen nicht akzeptiert. Ich habe es bei meinen Komondorok immer geschafft, dass sie sich auf meine Aufforderung hin freudig alle nebeneinander vor mich hinsetzten und die Pfote hoben, selbstverständlich gegen ein Leckerli.

 

Gerade die Sozialisation eines Komondor ist überaus wichtig. Er wird sein Frauchen/Herrchen immer beschützen. Dieser Beschützerinstinkt liegt ihm im Blut und muss nicht trainiert werden. Er ist in der Lage, selbst zu entscheiden, wer Freund oder Feind seines Frauchens/Herrchens ist. Daher ist er für eine Schutzhundausbildung nicht geeignet. Was aber trainiert werden kann, ist sozialadäquates Verhalten. Man soll mit ihm spazieren gehen können, ohne dass es zu Auseinandersetzungen mit anderen Hunden oder Menschen kommt. Das fordert vom Besitzer ein ständiges Beobachten und Einschätzen des Verhaltens des Hundes, Üben des richtigen Verhaltens, ausgiebiges Loben und Belohnen.

 

Daneben bedarf das Fell des Komondor der regelmäßigen Pflege, allerdings ohne den Hund zu waschen oder zu bürsten! Das Waschen und Bürsten zerstört die Struktur des Fells, führt zum Vergrauen und auch dazu, dass der Hund unangenehm riecht. Das Fell und die Haut eines Komondor enthalten sehr viel körpereigenes Fett, das den Hund insgesamt schützt und nicht durch Waschen entfernt werden sollte. Der Komondor sollte daher möglichst nicht gebadet werden. Aufgrund des natürlich hohen Fettgehaltes seines Fells wird der Schmutz von allein aus dem Fell fallen und der Komondor ist wieder naturweiß. Bleibender Dreck in den  Zotten oder Schnüren schneidet man mit der Schere ab.

 

Die richtige Fellpflege beginnt spielerisch, sobald das Fell zu verfilzen beginnt. Das Verfilzen beginnt beim Junghund im Alter von ca. 6-12 Monaten, meist im Bereich der Ohren. Man krault den Hund und nimmt ihn ggfls auf den Schoß. Mit der Schere schneidet man das Fell zunächst  in breiten Streifen von der Haut weg auf. Zwischendurch kann man versuchen, das sich verfilzende Fell vorsichtig mit der Hand aufzureißen, ohne dass es dem Hund wehtut. Das Fell an den Pfoten sollte nur zum Boden hin kurz geschnitten und das Fell zwischen den Zehen eingekürzt werden.

 

Bei der Welpe sollten von Anfang an die Ohren kontrolliert und sauber gehalten werden. Dazu massiert man zunächst liebevoll die äußere Ohrmuschel und zieht mit dem Finger Haare aus dem Gehörgang heraus. Dreck oder Ohrenschmalz sollten entfernt werden.

 

Gewöhnt man Welpe und Junghund gleich zu Beginn regelmäßig an diese Ohren- und Fellpflege, wird sie vom Komondor als Zuwendung und Liebkosung empfunden.